Reisebeschreibung Unser
Winterurlaub
im März 2004 in Bulgarien
Die
Bilder haben wir mit der Digitalkamera Canon
Ixus 400 gemacht. Mit uns - meiner
Lebensgefährtin Inge und mir - Die 14-tägige Urlaubsreise begann mit einem 2-stündigem Flug von Berlin nach Sofia. Vom Flughafen Sofia wurden wir mit einem Transferbus in etwa 4 Stunden bis zum Hotel in Pamporovo gefahren. Das Rhodopengebirge beginnt gleich hinter der bulgarischen Messestadt Plovdiv. Es ragt steil aus der Ebene um Plovdiv hervor. In der Ebene lag natürlich im März kein Schnee mehr. Die Straße bis nach Pamporovo ist sehr kurvenreich und folgt - wie im Gebirge üblich - immer dem Talverlauf. Leider wurde es mittlerweile dunkel, sodass wir nicht mehr viel von der Umgebung sehen konnten. Mit zunehmender Höhe wurde die Neugier auf den ersten Schnee immer größer. Zuhause hatten wir uns schon im Internet über das Wetter im Ferienort schlau gemacht und wussten, dass es an den Vortagen in den Rhodopen kräftig geschneit hatte. Darum war die Erwartung auf den Schnee besonders groß. Zuhause in Schwedt ist Schnee in den letzten Jahren leider zur Rarität geworden. Wir kamen bei minus 4° am Hotel an und erhielten gleich ein kräftiges Abendessen. Müde von der Reise hatten wir gleich in der ersten Nacht einen tiefen und erholsamen Schlaf, sodass wir am ersten Morgen frisch und mit guter Laune erwachten. Der erste Blick am ersten Morgen aus dem Fenster des Hotelzimmers steigerte unsere gute Laune noch erheblich. Denn der blütenweiße Neuschnee rundum und auf den vielen hohen Fichten vor dem Hotel wurde von der grellen Sonne aus einem tiefblauen Himmel in gleißendes Licht getaucht. Das Wetter war wie bestellt und hätte wirklich nicht besser sein können. Es war zudem in den ersten Urlaubstagen absolut windstill, sodass auch das Wandern über die Berge in den kommenden Tagen zum wirklichen Vergnügen wurde. Der Höhenunterschied zwischen dem Ort Pamporovo und der Sneshanka-Spitze beträgt nur rund 300 Höhenmeter und ist somit auch für Senioren leicht zu Fuß zu bewältigen. Auf einem geräumigen Zwischenplateau konnten wir zudem gemütlich rasten und auf bequemen Liegestühlen sonnen. Die Speisen und Getränke sind in Bulgarien auch in den Ferienorten für unser Verhältnisse moderat. Da kommt natürlich zusätzlich Freude auf. Wir fuhren auch mehrmals mit Linienbussen und Taxen in die umliegenden kleinen Städte und Dörfer im Gebirge. Das Taxifahren ist in Bulgarien besonders billig. Allerdings muss man die ortsüblichen Preise kennen, um nicht übervorteilt zu werden. Wir hatten z.B. einmal vorab einen Preis von 16 Lewa ausgehandelt und hinterher wollte der Fahrer 60 haben. Als Taxen fahren noch viele uralte Diesel-Mercedes, aber natürlich auch noch vereinzelt alte Lada und Moskwitch. Die Autos müssen in Bulgarien ganz offensichtlich nicht durch den TÜV. Sonst würden wohl die meisten älteren Autos aus dem Verkehr gezogen werden. Es werden auch noch erstaunlich viele Trabant und Wartburg gefahren. Die Löhne und Renten sind in Bulgarien so niedrig und die Arbeitslosigkeit so hoch, dass auch der Staat zwangsweise Kompromisse gegenüber seinen Bürgern machen muss. Die Einwohnerzahl hat nach der Wende rapide abgenommen. Die meisten Wohnungen in Bulgarien sind Eigentumswohnungen. Darum kommt es selbst in den großen Neubaugebieten der Städte nicht zum Abriss von Häusern. Der käufliche Erwerb von Wohnraum war auch schon zu sozialistischen Zeiten die Regel. Ein Genossenschaftswesen wie bei uns gab es in Bulgarien nicht. Vor dem zweiten Weltkrieg war Bulgarien ein reines Agrarland und ist nach der Wende wieder sehr zurückgefallen. Ausländische Investoren investieren aufgrund der niedrigen Löhne in viele neue Betriebe. Auffällig ist in Bulgarien die große Zahl an neuen Tankstellen an den Fernstrassen und den wenigen Autobahnen. Benzin ist etwas billiger als in Polen. Bulgarien hat auch eine große Erdölraffinerie, vergleichbar mit dem PCK in Schwedt. Sie liegt wie Schwedt an einem Strang der Pipeline "Drushba". Doch während in Deutschland die Umweltnormen strenger geworden sind, verräuchert dieses große Werk immer noch ein großes Umfeld. Doch nun zurück zum Urlaub: Am Essen im Grand Hotel Murgavets - wir hatten Halbpension gebucht - war fast nichts auszusetzen. Es gab immer ausreichend Fleisch, diverse Salate und auch ausreichend Früchte und Desserts.
Die Hygiene im Hotel war ebenfalls nicht zu beanstanden. Das ganze Hotel ist im Besitz eines reichen Mineralwasserfabrikanten und wurde in Etappen vollkommen rekonstruiert. Als wir das erste Mal in diesem Hotel Urlaub machten - 3 Jahre vorher - waren erst die zwei obersten Etagen erneuert. Ich kann nur jedem empfehlen, dieses Hotel zu buchen. Einige Hotels im Ort fanden wohl noch keinen Investor. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, steht ein Hotel sogar noch im Rohbau in der Gegend. Da fehlt einfach das Geld zum Abriss oder Weiterbau. Aber davon ließen wir uns unsere gute Urlaubslaune nicht verderben. Wir wissen ja, welche Probleme wir selbst in Ostdeutschland nach der Wende haben. Mit dem Lift - sie gibt es reichlich - sind wir nur einmal auf den Berg gefahren. Der Preis: 10 bis 15 Lewa für eine Fahrt. Die Skiläufer haben fast alle eine Dauerkarte über die ganze Urlaubszeit. Wenn sie die Karte gleich in Deutschland über das Reisebüro buchen, kommen sie noch billiger. Den Aufenthalt im Grand Hotel Murgavets in Pamporovo können wir mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Das Rhodopengebirge ist auf den Höhenlagen auch bis in den März hinein schneesicher, sodass Skiläufer voll auf ihre Kosten kommen. Die klare Höhenluft, die kräftige Frühjahrssonne und das gute bulgarische Essen garantieren einen anhaltenden Erholungseffekt. |